Ulms CBL-Spezialisten und Stuttgart21

Am Samstag erschien in der Südwest Presse auf Seite 3 eine Anzeige. Auf einem Viertel der Zeitungsseite erklärten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, dass sie „Nein zum Stopp“ und „Ja zur Neubaustrecke Stuttgart – Ulm“sagen, und sie forderten die Leser auf, es ihnen gleich zu tun.

Unter jenen, die die Annonce unterzeichneten und darum warben, bei der Volksabstimmung in Baden-Württemberg am 27.11.2011 gegen einen Ausstieg des Landes aus der Finanzierung von Stuttgart21 zu stimmen, waren auch Lokalpolitiker, die Besten der politischen Klasse Ulms sozusagen:

Katja Adler, Ivo Gönner und Martin Rivoir von der SPD;

Erwin Böck Gerhard Bühler, Reinhold Eichhorn, Walter Grees, Helga Malischewski und Dr. Rüdiger Reck von der FWG,

Herbert Dörfler, Dr. Karin Graf, Siegfried Keppler,Dr. Hans-Walter Roth und Dr. Monika Stolz von der CDU,

Dr. Bruno Waidmann (FDP) und der Söflinger Unternehmer Walter Feucht, der von 1999 bis 2004 Gemeinderat der FWG gewesen ist.

Seitdem wir vom DF-Stammtisch wissen, dass diese Damen und Herren für die Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofes sind, besteht für uns kein Zweifel mehr, dass es richtig ist, Stuttgart21 zu bauen. Diese 16 genannten Persönlichkeiten sind nämlich ausgewiesene Spezialisten für schwierige politische Entscheidungen, bei denen hohe Geldsummen auf dem Spiel stehen.

Am 26.5.2003 haben diese vier Damen und 12 Herren im Gemeinderat für das Cross-Border-Leasing-Geschäft zwischen den Ulmer Stadtwerken und der Pittsburgh National Corporation gestimmt und damit jeden Zweifel ausgeräumt, sie gingen mit dem Geld und dem Eigentum der Bürger zu unbedacht und verantwortungslos um.

Deshalb sollten und können wir Bürger ihnen auch jetzt vertrauen, wenn es um die Frage geht, ob 5,3 Milliarden Euro ausgegeben werden sollen, um den Stuttgarter Hauptbahnhof zu vergraben. Außerdem gäbe es zwei hundertprozentig sichere Wege, um zu verhindern, dass das Bahnprojekt in Stuttgart in einer finanziellen Katastrophe mündet:

1. Der tiefergelegte Hauptbahnhof wird von der Bundesbahn nach seiner Fertigstellung an einen amerikanischen Investor verleast und hinterher mit enormen Gewinnen, die aus amerikanischen Steuergeldern finanziert werden, von der DB wieder zurück gemietet.

2. Die DB wettet in einem sog. Swap-Geschäft, dass die veranschlagten Baukosten für Stuttgart21 um mindestens 1 Milliarden höher ausfallen werden als geplant. Die IHK Ulm wettet dagegen und trägt den Wettverlust mit Freude, da sie erreicht hat, dass Ulm auch zukünftig an der europäischen Magistrale Paris – Budapest liegt und die parlamentarische Demokratie gerettet werden konnte.

Die in beiden Fällen erzielten Gewinne könnte die Deutsche Bahn verwenden, um entstandene Mehrkosten bei Stuttgart21 auszugleichen oder völlig verkommene Teile ihres Unternehmens wieder in Schuss zu bringen, z.B. die herunter gewirtschaftete Berliner S-Bahn.

Wären das nicht tolle Finanzprodukte, die zu einer optimalen Win-Win-Situation führen werden?

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